Der neueste Patch 11.1.5 von World of Warcraft wird analysiert und wir erfahren wiederholt, was hinter der Absicht von zeitlich begrenztem Inhalt steckt. Eine ständige Optimierung, die auf konstruktives Feedback angewiesen ist, wird täglich von Blizzard und den Entwicklern angestrebt. In einem Live-Game mit Millionen Spielern muss man riskante Entscheidungen treffen, dessen Performance man erst im live Game vollends analysieren kann.
Heather Newman interviewte WoW Senior Game Director Ion Hazzikostas, der sagte, dass die Veröffentlichung von 11.1.5 nicht wie geplant verlaufen sei und fortlaufend optimiert wird. Er sprach über Datenkonflikte, die auftauchen, wenn verschiedene Änderungen an denselben Daten vorgenommen werden.
Zeitlich begrenzte Inhalte
Hazzikostas sprach über den Ansatz des Patches in Bezug auf zeitlich begrenzte Inhalte. Viele der spannenden Features des Updates, z.B. der Bad-Luck-Schutz, ein neuer Spielmodus, in dem Spieler gegen zwei Raid-Bosse gleichzeitig kämpfen können oder die Rückkehr der „Verstörenden Visionen“ wurden so getacktet, dass es während der gesamten Patchdauer spannenden Spielcontent gibt. So starteten sie zu Beginn des Patches mit „Den Strahlen der Flamme“.
„Wir experimentieren und probieren verschiedene Ansätze für Live-Service-Events aus, verschiedene Dinge, die kommen und gehen. Wir haben unsere Hauptsäulen wie saisonale Rotationen, Raid-Stufen usw., die die Anker unserer großen Patches sind. Letztendlich versuchen wir, verschiedene Abwechslung in die Spielerfahrungen und darüber hinaus zu integrieren.
Ion Hazzikostas
“Weil so viele Features des neuen Patches dieselbe Gruppe von Spielern betreffen – nämlich diejenigen, die gerne WoW-Gruppen-PvE-Inhalte wie Dungeons und Raids spielen –, dachten die Entwickler, dass es sinnvoll wäre, sie zeitlich zu verteilen, damit die Leute nicht überfordert sind.”, sagte er.
„Viele davon werden sich auf die gleiche Art von Spielermotivation und -ziele konzentrieren“, sagte Hazzikostas. „Wir dachten, es wäre besser für alle und ihr Zeitmanagement – wenn man bedenkt, dass wir schon acht Wochen in der Saison sind und immer noch viele Leute viel Zeit mit Raids und Dungeons verbringen und diese Ziele verfolgen –, wenn wir euch nicht alles auf einmal auf einmal aufhalsen, sondern es ein bisschen verteilen, damit jeder mal durchatmen kann.
Es ist klar, dass die Spieler daran gewöhnt sind, dass am Patch-Tag alles neu rauskommt“, meinte Hazzikostas. “Wir haben das Feedback laut und deutlich gehört. Es kann gut sein, dass wir dieses Mal das Gleichgewicht nicht ganz richtig hinbekommen haben und dass zu viel verzögert wird und zu wenig sofort verfügbar ist.“
Was viele Spieler vor der Veränderung der Patch-Zyklen noch forderten, wird jetzt kritisiert. Es sollten mehr Inhalte kommen, Blizzard strafft seit Dragonflight die Patchabstände – das ist der schnellste Rhythmus in der Geschichte von WoW.
Hazzikostas: „Wir legen großen Wert auf Qualität und wissen, dass Quantität keine Rolle spielt, wenn die Sachen nicht funktionieren und das Spiel nicht zuverlässig ist und sich nicht wie ein ausgefeiltes Erlebnis anfühlt. Ein Teil des Problems ist, dass die Entwickler Hotfixes immer häufiger einsetzen, um Fehler zu beheben, da diese sofortige Änderungen ermöglichen, anstatt bis zum nächsten Patch zu warten.”
Verhalten bei Bugs
Wenn es ein bekanntes Problem gibt, kümmern wir uns so schnell wie möglich darum“, sagt Hazzikostas. “Ein paar Probleme sind aufgetaucht. Wir haben sie in den letzten Wochen von 11.1 behoben, und in dieser Zeit hatten wir unseren Build für 11.1.5 schon fertig. Wir haben bestimmte Prozesse, um diese Korrekturen weiterzugeben, damit die Änderungen auch wirklich übernommen werden.”
“Schwierig wird es, wenn manchmal verschiedene Änderungen an denselben Daten vorgenommen wurden und nun ein Konflikt besteht, der schwer zu lösen und zu vereinbaren ist. Es ist unsere Aufgabe, diesen Konflikt zu lösen und zu vereinbaren, aber Spieler, die sich fragen, wie so etwas passieren konnte, sollten wissen, dass es sich um solche kniffligen Datenkonflikte handelt.“
Ion Hazzikostas
Wir arbeiten eng mit der Qualitätssicherung zusammen, um zu verstehen, wo die Lücken in unseren Tests, unseren Prozessen und unserer Datenüberprüfung waren, die dazu geführt haben.“ Blizzard verfolgt die „Escape Rate“ von WoW, also die Anzahl der Bugs, die es in die Live-Umgebung schaffen, sagte er. Das Team möchte, dass diese Rate bei allen Daten, die in einem bestimmten Patch bearbeitet werden, im „niedrigen einstelligen Bereich“ liegt. „Wir wollen jedes Mal besser sein als beim letzten Mal“, sagte Hazzikostas.
“Die Patches kommen jetzt schneller, aber das heißt nicht, dass das Team weniger Wert auf Qualität legt. Wir sehen, dass die Spieler die schnelleren Patch-Raten mögen, also sucht das Team nach Möglichkeiten, das Spiel zu verbessern, anstatt es zu verlangsamen.”, meinte Hazzikostas.
„Wenn wir bei einem Update wissen, dass es ernsthafte Probleme gibt, werden wir es nicht einfach rausbringen, nur weil wir uns diese acht Wochen als Ziel gesetzt haben. Wir machen niemals bewusst Abstriche bei der Qualität.“
Ion Hazzikostas
Hazzikostas: “Anstatt zu sagen, dass wir langsamer machen und unseren Spielern weniger bieten werden, fragen wir uns lieber, wie wir das Ganze noch besser machen können. Wie können wir unsere Prozesse optimieren, damit nichts unter den Tisch fällt und die Spieler die Inhalte so schnell bekommen, wie sie es verdienen?”
In Kombination mit den Bugs und der allgemeinen Stimmung der Spieler zum Patch wird 11.1.5 wahrscheinlich einige Änderungen bringen, wie die WoW-Entwickler an Patches herangehen, so Hazzikostas: „Wir werden zuhören, wir werden lernen und wir werden versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen, sowohl bei der Bereitstellung der Inhalte als auch bei der Festlegung der Erwartungen hinsichtlich des Tempos.“
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